Lichterandacht zu Lichtmess

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Am kommenden Sonntag um 17 Uhr feiern wir eine Lichterandacht zu "Maria Lichtmess". 40 Tage nach dem Christfest stellen wir uns gemeinsam noch einmal in das Licht, das mit und durch Jesus in den Alltag unserer Welt hinein scheint. Damit wird die weihnachtliche Festzeit beschlossen, bevor wir uns mit dem Kirchenjahr auf Jesu Passion an Ostern ausrichten. Deshalb wird bei unserer Lichterandacht auch zum letzen Mal unser Weihnachtsbaum in der Kirche erstrahlen, bevor wir ihn dann nach der Andacht mit vereinten Kräften abschmücken und aus der Kirche tragen.

Maria Lichtmess: Vom Namen her ist dieser Feiertag vielen geläufig, aber seine Bedeutung liegt für die meisten von uns wohl eher im Dunkeln. Was ist denn das für ein Feiertag?

In der Liturgie nennt man das Fest auch die Darstellung des Herrn. Das Fest geht auf einen jüdischen Brauch zurück, der besagt, dass Frauen nach der Geburt eines männlichen Kindes vierzig Tage unrein seien. Nach diesen vierzig Tagen sollten die Frauen in den Tempel gehen, um dort sich und ihr Kind zu zeigen.

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In der katholischen Kirche endete früher mit Mariä Lichtmess die Weihnachtszeit: die Zeit der Geburt war vorbei, das eigentliche Leben fing jetzt erst an. Mit diesem Fest wird das göttliche Kind zum ersten Mal der Öffentlichkeit in seiner besonderen Rolle präsentiert. Das Licht steht auch für die  Reinheit, deswegen werden Kerzenprozessionen und Kerzensegnungen gefeiert. In der katholischen Kirche werden an diesem Tag häufig Kerzen gesegnet, die das ganze Jahr über für alle möglichen Gelegenheiten Verwendung finden, sei es im Todesfall oder auch bei Gewitter.

Der historische Ursprung liegt in einer heidnischen Sühneprozession, die alle fünf Jahre in Rom abgehalten und nun mit diesem Fest ins Christentum übernommen wurde, deshalb stand die Kerzenweihe und Lichterprozession im Mittelpunkt und wird das Fest auch Mariä Lichtmess genannt. Das Fest ist schon Ende des 4. Jahrhunderts in Jerusalem bezeugt, dann im byzantinischen Reich, ab dem 7. Jahrhundert breitete es sich rasch in Spanien aus, dann weiter über Frankreich nach Deutschland.  Auch in Rom wurde schon im 7. Jahrhundert eine Lichterprozession durchgeführt, als Fest der Reinigung Marias.

 

Gemälde: Darstellung des Herrn im Tempel - ehem. got. Flügelaltar um 1480 in der Schatzkammer des Kapitelbaus Neunkirchen am Brand (https://www.eo-bamberg.de).

(Quelle: heiligenlexikon.de)