Schon länger ist klar, dass die stark rückläufigen Zahlen der Kirchenmitglieder und die dadurch fehlenden finanziellen Mittel Konsequenzen fordern. Eine davon waren die Verlagerung von Teilen von Pfarrstellen aus Gemeinden vor Ort in die regionale Ebene, die unsere Gemeinde am eigenen Leib erfahren hat.
Nachdem der Abwärtstrend der Kirchenmitgliedszahlen und somit der zur Verfügung stehenden Kirchensteuermitteln weitergeht und man damit rechnet, dass sich die Zahl der Kirchenmitglieder in den nächsten 25 Jahren halbiert, sind weitere Schritte unabdingbar. Diese sind in Form der ´Gebäudebedarfsplanung´, bei der alle kircheneigenen Immobilien unter die Lupe genommen werden, bereits im Gange.
Die evangelischen Landeskirche Bayern (ELKB) hat zu ihrem Immobilienprozess einen Leitfaden erstellt, mit dem Ziel, die Zahl ihrer Immobilien bis zum Jahr 2035 auf die Hälfte zu reduzieren. Hierzu zählen neben den Kirchen auch die Pfarrhäuser/-wohnungen, Gemeindehäuser und -zentren sowie die Pfarrämter.
Die Idee, hierbei regional zu denken und zu handeln, finde ich gut, denn schließlich können die Akteure vor Ort am besten das kirchliche Leben in ihrer Stadt beurteilen und weiterdenken. Die angedachte Vorgehensweise ist sportlich, denn in einem ersten Prozess soll auf regionaler Ebene eine Einteilung der hier vorhandenen Immobilien in 3 Kategorien vorgenommen werden.
- Kategorie A: Gebäude, die langfristig für das kirchliche Leben in der Stadt als wichtig erachtet werden und über das Jahr 2035 erhalten bleiben sollen.
- Kategorie B: Gebäude, die bis 2035 transformiert werden sollen, entweder zu einer Ertragsimmobilie oder einer anderen Nutzung zugeführt werden sollen.
- Kategorie C: Gebäude die bereits leer stehen und unverzüglich zu transformieren sind.
Unsere Gemeinde ist mit St. Stephan und der Erlösergemeinde Teil der Regionalgruppe ´Stadt 1´, deren Ergebnisse der Kategorisierung bis September festgelegt sein sollen. Diese sind jedoch nur eine Vorschlag, die endgültige Entscheidung wird bis 31.12.2025 vom Dekanatsausschuss getroffen.
Um in Kategorie A oder B eingeteilt zu werden müssen verschiedene Anforderungen erfüllt werden. Die für unsere Kirche zunächst Grundlegendste ist die Einhaltung der Vorgaben des Klimaschutzgesetzes, nach denen eine klimaneutrale Heizung bis 2045 genutzt werden muss. Der Bauausschuss von St. Matthäus ist dabei, ein Konzept dafür zu erarbeiten, denn mit der vorhandenen Heizungsanlage können diese unter keinen Umständen erfüllt werden. Zudem sind unsere Energiekosten mittlerweile vor allem für die in den Räumen erzielte geringe Wärme viel zu hoch.
Als VertreterInnen aus dem Kirchenvorstand unserer Gemeinde sind Michael Hoch, Thomas Lehnert und Susanne Seggelke in der Regionalgruppe vertreten, ein erstes Treffen fand Ende Juni statt. Wir halten Sie auf dem Laufenden! Über die Ergebnisse informieren wir Sie und euch gerne persönlich und hier auf unserer Homepage.
Nachdem wir in einer außergewöhnlich kreativen und konstruktiv denkenden Gemeinde zu Hause sind, bin ich zuversichtlich, dass wir für das langfristige kirchliche Leben in St. Matthäus eine gute Lösung finden werden.
Susanne Seggelke
(Mitglied des Kirchenvorstands)